Das war dann auch auf dem Bundesparteitag in Berlin spürbar – die Aufmerksamkeit ist jetzt wesentlich größer als bei früheren Gelegenheiten. Gleichzeitig ist eine interessante Serie dort Gesprächsgegenstand gewesen: Drei Oberbürgermeister von drei Landeshauptstädten fordern für die SPD bei den nächsten Landtagswahlen schwarz-gelbe Landesregierung heraus. Torsten Albig in Schleswig-Holstein, Christian Ude in Bayern und ich in Niedersachsen. Zufall? Jedenfalls war es kein Plan, aber die Erfahrungen vor Ort scheinen uns alle drei motiviert zu haben, gegen unsere Landesregierungen an zu treten. Es ist jedenfalls ein guter Beitrag der Kommunalos zur Erneuerung der SPD.
Die SPD macht derzeit auch generell einen guten Eindruck. Der Parteitag war Ausdruck von echter, nicht gespielter Geschlossenheit. Dazu hat sicherlich auch die alles überstrahlende Rede von Helmut Schmidt beigetragen, der wahrscheinlich immer noch mehr zur europäischen Politik beitragen kann, als die gesamte derzeitige Bundesregierung. Und der sich noch ohne Grund als "alten Sozi" bezeichnete – die Grundwerte sind über die Generationen hinweg nämlich wirklich das, was die SPD zusammen hält.
Das ist eine gute Motivation für den Schlussspurt in diesem Jahr.