Für mich hat 2012 hochinteressant begonnen: Wir besuchten unseren Sohn in Chile, der dort ein Jahr studiert, und wir haben die Reise natürlich zu ausgiebigen Erkundungen genutzt. Silvester in der Atacama-Wüste, Gletscher in Patagonien (letzte Abfahrt vor dem Südpol) – alle Klimazonen in ein paar Tagen habe ich auch noch nicht erlebt.
Von Niedersachsen habe ich so fast den größten denkbaren Abstand gehabt, zumindest räumlich. Und so nimmt man natürlich auch die Nachrichten aus der Heimat etwas distanzierter wahr. Zum Beispiel den Trubel um den Bundespräsidenten, der nach Weihnachten und Neujahr genauso in der Diskussion ist wie davor. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht und ist vor allem wohl das Resultat eines bemerkenswert schlechten Krisenmanagements. Was hätte Christian Wulff wohl als Ministerpräsident oder gar als Oppositionsführer dazu gesagt? Jedenfalls wären seine Kommentare wohl wesentlich schärfer ausgefallen als diejenigen, die zur Zeit aus der SPD zu hören sind. Es bestätigt sich nach meinem Eindruck immer wieder, dass im Zweifel Staatsräson in der SPD eine größere Rolle spielt als bei den Konservativen.
Aber dennoch dürfte die Diskussion wohl noch eine Weile weiter gehen, auch in der niedersächsischen Landespolitik. Da geht es nicht nur darum, ob der frühere Ministerepräsident Wulff denn dem Landtag die ganze Wahrheit gesagt hat in Sachen Hausfinanzierung. Nicht minder von Interesse ist der ominöse "Club 2013", ein Kreis von der CDU nahestehenden Unternehmern, die möglicherweise bevorzugten Zugang zu Regierungsmitgliedern hatten oder haben. Der frühere CDU-Ministerpräsident Rüttgers hat wegen geringeren Aktivitäten ziemlich viel Ärger bekommen …
Das Neue Jahr fängt lebhaft an. Mal schauen, wie es weiter geht.