Ende gut, alles gut

Nachdem das Amt des Bundespräsidenten durch die Diskussionen um Christian Wulff und seinen Rücktritt gründlich ramponiert worden ist, haben wir ein neues Staatsoberhaupt. Joachim Gauck ist am Sonntag von der Bundesversammlung mit einer mehr als überzeugenden Mehrheit gewählt worden. Auch von mir - ich habe das gute Gefühl, dass wir jetzt eine reife Persönlichkeit an der Spitze unseres Staates haben, wortmächtig und auch streitbar.

 

as sind alles gute Voraussetzungen für ein Amt, bei dem weniger die formale Macht als die Persönlichkeit wichtig ist.

 

Auch sonst war jede Menge los in der letzten Woche. Unversehens wird in Nordrhein-Westfalen gewählt, ausgerechnet auf Betreiben der F.D.P. "Politischer Selbstmord auf offener Bühne" lautete dazu ein treffender Kommentar. Hannelore Kraft und den Sozialdemokraten aus NRW wird’s recht sein. Derzeit schaut’s nach einer stabilen rot-grünen Mehrheit aus. Das sieht wohl auch Herr Rölttgen so, der sich ziert, als Opposiitionsführer von Berlin nach Düsseldorf zu wechseln. Und auch dieses Geeiere wird Spuren hinterlassen.

Natürlich hat die Entwicklung in NRW auch Folgen für Niedersachsen. Gibt es den derzeit erwarteten Ausgang wird die Luft noch dünner für Herrn McAllister. Mit wem will er regieren? Diese Frage stellt sich jetzt schon, nach der NRW-Wahl aber womöglich noch viel dringender. Und eine Antwort ist weit und breit nicht in Sicht.

Ich ziehe derweil meine Furchen in der Norddeutschen Tiefebene. Oldenburg, Lemwerder, Delmenhorst, Esterwegen, Haren, Meppen, Nordhorn, Osnabrück, Melle, Bramsche, Quakenbrück, Loxstedt, Hessisch-Oldendorf und Wittmund waren meine Stationen in der letzten Woche. Man kommt so rum – und es macht Spaß. Mir fällt vor allem auf, dass die Niedersächsische SPD derzeit kaum wieder zu erkennen ist. So viel (gesundes) Selbstvertrauen und Optimismus war schon lange nicht mehr. So kann es gerne weiter gehen.