Das Signal ist eindeutig: Die Krise des Euro lässt sich nicht nur durch immer härtere Sparvorhaben bewältigen, es braucht auch Wachstum. Diese Botschaft wird sicher auch in Deutschland auf immer mehr Zustimmung stoßen.
So wichtig für Europa diese beiden Wahlen gewesen sind, ich war natürlich am meisten gespannt auf die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein. Da drängen sich einige Parallelen geradezu auf: Ein nördliches Bundesland, regiert von einer schwarz-gelben Landesregierung, die von der SPD unter Führung eines Oberbürgermeisters heraus gefordert worden ist. Und nach einem wahren Wahl-Krimi gibt es mehrere interessante Ergebnisse zu vermelden: Ein weiteres Mal ist Schwarz-Gelb mit Pauken und Trompeten abgewählt worden, diese Formation hat fertig. Die SPD ist eindeutig Sieger dieser Wahlen mit einem bemerkenswerten Zuwachs. Dazu hat übrigens nach allen Erkenntnissen vor allem auch mein Freund und Kollege Torsten Albig nachhaltig beigetragen. Der erste Test "Roter OB gegen Schwarz-Gelb" war sehr erfolgreich. Jetzt ist ein Politikwechsel in Schleswig-Holstein und Torsten Albig als Ministerpräsident zum Greifen nahe!
Was lernt uns das für Niedersachsen, wo bekanntlich am 20. Januar 2013 gewählt wird? Nun, bei einem Zuwachs für die SPD wie in Schleswig-Holstein würde es ganz sicher einen Regierungswechsel geben. Und das Bürgermeister-Modell kommt auch in Niedersachsen erkennbar gut an. Insgesamt also eine deutliche Ermutigung aus dem hohen Norden für uns in Niedersachsen. Auch wenn bis zum Januar noch viel Wasser Weser, Ems, Oker, Leine und die vielen anderen niedersächsischen Flüsse hinunter fließen wird. Und auf den nächsten Sonntag freue ich mich auch schon wieder: Dann kämpft Hannelore Kraft in Nordrhein-Westfalen für eine klare rot-grüne Mehrheit.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!
P.S.:
Und dann war da noch der Samstagnachmittag und 90 Minuten, in denen ich wieder ein bisschen älter geworden bin. Hannover 96 ist wieder norddeutscher Fußballmeister, aber nur wenige kennen den Vater des Erfolges. Es handelt sich um Michael Rüter, den Landesgeschäftsführer der niedersächsischen SPD. Beim vorletzten Heimspiel gegen Wolfsburg ist er um die 35. Minute Bier holen gegangen, worauf endlich das erste Tor für 96 fiel. In der 70. Minute haben wir ihn wieder gebeten, prompt fiel der nächste Treffer. Am Samstag gegen Kaiserslautern wollte der Ball ums Verrecken nicht ins Tor der Gäste, bis Michael Rüter in der 35. Minute los zog. Als dann das erlösende Tor zum Einzug in die Europa League in der zweiten Halbzeit nicht fallen wollte, waren wir uns einig – Durst oder nicht, es muß einfach sein. Es war in der 71. Minute, Michael war kaum weg, da stieg Didier Ya Konan hoch … Danke, Michael!