Und läuft und läuft und …

Es gibt Werbeslogans aus meiner Jugend Maienblüte, die sind fest im Gehirn eingebrannt: "Alle reden vom Wetter - wir nicht!", behauptete die Bundesbahn seinerzeit, Kunden der Deutschen Bahn AG machen heute gelegentlich andere Erfahrungen. "AEG - aus Erfahrung gut", das Unternehmen gibt's gar nicht mehr. Und nicht zuletzt "Und läuft und läuft und läuft ...", damit warb VW damals für den legendären Käfer.

Dieser Slogan gilt immer noch, vielleicht sogar mehr denn je. Denn gemessen an Volkswagen vor dreißig Jahren ist Volkswagen heute kaum noch wieder zu erkennen. Das zeigt die Bilanz für das Jahr 2013, die einmal mehr eine Rekordbilanz ist. Die Zahlen sind allesamt beeindruckend, ein Beispiel soll genügen: Mehr als 9,73 Millionen Autos hat VW im letzten Jahr verkauft, eine gewaltige Zahl. Inzwischen handelt es sich um das wohl erfolgreichste und größte deutsche Industrieunternehmen, um den zweitgrößten Automobil-Konzern der Welt, um den Arbeitgeber von mehr als einer halben Million Menschen auf allen Kontinenten. Den Käfer gibt es nicht mehr, dafür aber Autos für jeden Geschmack und für fast jeden Geldbeutel. Und Volkswagen ist nur eine von vielen erfolgreichen Marken, Porsche, Audi, Skoda, Seat und manche andere Marken prägen den Wolfsburger Konzern ebenso sehr.

Eines hat sich erfreulicherweise aber nicht verändert, nämlich die niedersächsischen Wurzeln. Bei aller Internationalität ist Niedersachsen das Stammland geblieben. Dafür sorgt nicht nur der Konzernsitz und das Werk in Wolfsburg, sondern auch die anderen Werke in Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Osnabrück und Emden. Dort arbeiten mehr Beschäftigte denn je, inzwischen sind es über 120.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und damit deutlich mehr als noch vor einigen Jahren. Das ist keine Traditionspflege, sondern Teil einer außergewöhnlich erfolgreichen Strategie, denn in den niedersächsischen Werken werden entweder Autos hergestellt, die anschließend in alle Herren Länder geschickt werden, oder aber Komponenten, ohne die Produktionen im Ausland nicht möglich wären.

Und noch etwas ist geblieben, nämlich die starke Stellung des Landes Niedersachsen innerhalb des VW-Konzerns. Dieser Einfluss ist durch das VW-Gesetz festgeschrieben, das im vergangenen Jahr nach vielen Rechtsstreitigkeiten endlich ein für allemal vom Europäischen Gerichtshof bestätigt worden ist. Zusammen mit der starken Rolle der Arbeitnehmer-Vertreter ist damit auch künftig eine sehr stabile Grundlage für die Wahrung der niedersächsischen Interessen vorhanden.

Und läuft und läuft und läuft … es kann also weiter gehen auf dem Erfolgskurs von Volkswagen.