Für Europa wählen

Der Wahlkampf ist auf der Zielgeraden und am Ende der Woche ist es dann so weit: Am Sonntag finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Zugegeben, dass man überall ein wahres Wahlfieber verspürt, ist nicht fest zu stellen. So gut es geht, sollten wir das in den nächsten Tagen noch aufkommen lassen, ich werde mir dafür jedenfalls alle Mühe geben. Aber Wahlfieber hin oder her - wichtig und weitreichend sind diese Wahlen allemal.

Der Wahlkampf ist auf der Zielgeraden und am Ende der Woche ist es dann so weit: Am Sonntag finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Zugegeben, dass man überall ein wahres Wahlfieber verspürt, ist nicht fest zu stellen. So gut es geht, sollten wir das in den nächsten Tagen noch aufkommen lassen, ich werde mir dafür jedenfalls alle Mühe geben. Aber Wahlfieber hin oder her – wichtig und weitreichend sind diese Wahlen allemal.

Europa ist ein fantastisches Projekt. Wem das übertrieben erscheint, möge sich einmal folgende Frage beantworten: Wann hat es in Zentraleuropa einmal eine Phase gegeben, wo mehr als sechzig Jahre lang ununterbrochen Frieden, persönliche und politische Freiheit und Wohlstand geherrscht haben? Antwort: Niemals! Und seit bald fünfundzwanzig Jahren gelten diese Feststellungen auch für große Teil Ost-Europas. Unter diesem Gesichtspunkt ist Europa ist jede Unterstützung wert, finde ich.

Aber Europa muss in den nächsten Jahren sicher weiter entwickelt werden. Es muss z. B. demokratischer werden, wichtige Weichenstellungen dürfen nicht mehr nur hinter verschlossenen Türen erfolgen. Europa braucht auch neue Ziele, denn es ist mehr als nur ein Binnenmarkt. Die Bekämpfung der Massen-Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa muss dringend angeschoben werden. Europa muss sich seiner Verantwortung auch über Europa hinaus bewusst werden. Beim Klimaschutz etwa befindet sich die EU gerade auf einem leisen Rückzug – das muss sich ändern. Und Europa muss nach innen zurückhaltender werde und darf nicht versuchen, alles und jedes zu regeln. So verscherzt sich Europa sicher viele Sympathien.

Vor allem braucht Europa eines: Ein Gesicht. Vielen Menschen fehlt eine Persönlichkeit, die sie mit der Europäischen Union identifizieren können. Deswegen ist es dringend notwendig, dass der Präsident der Europäischen Kommission künftig von dem Europäischen Parlament gewählt wird. Damit steigt nicht nur sein politisches Gewicht und die parlamentarische Verantwortlichkeit, damit bekommt Europa tatsächlich ein Gesicht.

Martin Schulz bringt dafür alles Voraussetzungen mit – viel Erfahrung, Sachverstand und eine durch und durch europäische Gesinnung. Und er kann auch das Gesicht Europas werden, dass die EU so dringend braucht. Warum ich dieser Überzeugung bin, kann ich anhand eines Erlebnisses deutlich machen: Vor etwa einem Jahr war ich Gast einer VW-Betriebsversammlung in Wolfsburg. Das ist schon ein Erlebnis, wenn sich 18.000 Menschen in einer riesigen Werkshalle treffen. Ich war nicht der einzige Gast, Martin Schulz war auch dabei und redete über Europa – frei, leidenschaftlich und zugleich auch selbstkritisch. Und während dieser halben Stunde war es in der Halle unter diesen vielen tausend Menschen mucksmäuschenstill, alle hörten konzentriert Martin Schulz zu und belohnten ihn am Ende mit donnernden Applaus. Wer ein solches Kunststück fertig bringt, kann wirklich das Gesicht Europas werden!

Ich wünsche Euch eine schöne Woche. Helft mit, dass alle zur Wahl gehen. Und dass wir am Ende mit Martin Schulz feiern können!