Der Tag der Deutschen Einheit ist bekanntlich in jedem Jahr am 3. Oktober, aber in diesem Jahr gibt es zwei Besonderheiten. Zum einen finden die zentralen Feierlichkeiten in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover statt, und das ist nur alle 16 Jahre der Fall, denn die Bundesländer wechseln sich ab. Und zum anderen feiern und erinnern wir an einen ganz besonderen Herbst. Im Herbst 1989, also vor einem Vierteljahrhundert, schaffte es die friedliche Revolution in der DDR, die deutsche Teilung zu überwinden. Alle denken dabei an den 9. November, als die Mauer fiel. Aber in den Wochen davor, haben die Bürgerrechtlerinnen und -rechtler mit friedlichen Demonstrationen, die immer größer und schließlich zu Massen-Demos wurden, dafür die Grundlage gelegt.
Wer diese Zeit im Osten oder im Westen erlebt hat, wird sich nicht vergessen. Im Westen haben wir nur gestaunt und konnten es gar nicht glauben. Und im Osten haben die Menschen Mut und Disziplin bewiesen, die wirklich beispielhaft waren. Am 9. Oktober zum Beispiel fand in Leipzig eine Montags-Demonstration statt, die Geschichte machen sollte. Die Sicherheitskräfte hatten scharfe Munition geladen und es war bekannt, dass tausende von Leichensäcken geliefert worden waren. Unter diesen Umständen haben sich viele Demonstranten von ihren Familien verabschiedet und sind trotzdem los gegangen. Am Ende waren es zwischen 70.000 und 100.000 Menschen, aber am schönsten war: Es fiel kein einziger Schuss.
Daran soll beim Tag der deutschen Einheit in Hannover erinnert werden, zuerst mit einem Staatsakt und dann mit einem großen Bürgerfest am Maschsee. Bei gutem Wetter rechnen wir mit hunderttausenden von Besuchern, die ein buntes und fröhliches Fest erleben sollen, das abends mit einem grandiosen Finale am, im und über dem Maschsee enden soll. Neugierig? Nähere Infos gibt´s unter www.tag-der-deutschen-einheit.de.
Aber vorher ist ja noch etwas Zeit zu überbrücken. Ich wünsche Euch eine gute Woche!