Und läuft und läuft und …

Wohin man auf der Welt auch kommt, ein niedersächsisches Produkt ist meist schon da: Ein Volkswagen. Der Autobauer aus der norddeutschen Tiefebene hat sich längst zu einem Weltkonzern weiter entwickelt, der tatsächlich auch überall präsent ist. Mehr als 10 Millionen Autos im Jahr werden inzwischen unter verschiedenen Marken auf allen Kontinenten verkauft. Aber was hat das alles noch mit Niedersachsen zu tun?

Jede Menge! Bei aller Internationalität hat sich Volkswagen seine niedersächsischen Wurzeln bewahrt. An sechs Standorten ( Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Hannover, Osnabrück, Emden ) beschäftigt VW in Niedersachsen mehr als 120 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Indirekt lässt sich diese Zahl sicher verdoppeln, vor allem die Zulieferindustrie in Niedersachsen ist da zu nennen. Die erstaunliche Weltkarriere von VW hat diese Zahl übrigens keineswegs verringert, ganz im Gegenteil. Natürlich werden  die allermeisten Autos aus der norddeutschen Tiefebene nicht in Deutschland verkauft, sondern im Export. Volkswagen ist also mehr denn je entscheidende wirtschaftliche Größe in unserem Bundesland.

Vor diesem Hintergrund sind die weiteren Planungen natürlich auch ein wichtiges Landesthema. Und da sieht es gut aus: Mehr als 16 Milliarden Euro werden bis zum Jahr 2019 an den genannten Standorten investiert – eine richtig hohe Zahl. Damit bleibt gewährleistet, dass in diesen Werken auch die neuesten Modelle weiter gefertigt werden können. Das ist zum Beispiel eine wichtige Nachricht für das Werk in Hannover-Stöcken, wo viele Beschäftigte sich gefragt haben, was sie denn künftig produzieren sollen.

Diese erfreuliche Perspektive hängt auch mit einer sehr speziellen Strukur zusammen, die nach der neo-liberalen Wirtschaftslehre eigentlich den sicheren Untergang eines jeden Unternehmens zur Folge haben müsste. Zum einen mit einer starken Mitbestimmung der Arbeitnehmer, die VW in vielen Fällen ausgesprochen genützt hat. Und zum anderen mit der Beteiligung des Landes Niedersachsen, das zwar nur etwas mehr als 20 % der Anteile an Volkswagen hält, nach dem sog. VW-Gesetz damit aber in besonders wichtigen Fragen besonders viel bewirken kann. Bei dem vor einigen Jahren gescheiterten Versuch von Porsche, VW zu übernehmen, wurde dafür der Beweis angetreten.

Auf dieser Grundlage ist so das inzwischen größte deutsche Industrieunternehmen und der größte europäische Arbeitgeber entstanden. Und übrigens auch ein Forschungsweltmeister – kein anderes Unternehmen auf der Welt steckt so viel in Forschung und Entwicklung. Ein Ende dieser Erfolgsstory ist erfreulicherweise nicht in Sicht. "Und läuft und läuft und …" lautete einst der Werbeslogan für den legendären Käfer und irgendwie hat sich der Slogan verselbstständigt, ist gewissermaßen zum heimlichen Konzernmotto geworden. Das kann von mir aus gerne so bleiben.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche!