Im Spargelland

Frohe Ostern wünsche ich gehabt zu haben! Und vielleicht könnt Ihr die Erholung noch ein paar Tage nach Ostern fortsetzen - ich bin jedenfalls erst ab Freitag wieder von Amts wegen am Start.

Dann geht es aber gleich mit einem Höhepunkt los. Der Speiseplan eines niedersächsischen Ministerpräsidenten unterliegt saisonalen Schwankungen. In der dunklen Jahreszeit dominieren Grünkohl und Schlachteplatte, es geht also rustikal zu. Das kommt meinem Geschmack durchaus entgegen und ein Fan vor allem des Grünkohls bin ich als diesjähriger Oldenburger Grünkohlkönig schon aus dienstlichen Gründen. Aber – um ehrlich zu sein – gegen Ende der Saison langt es dann allmählich, zumal auch schon die nächsten niedersächsischen Köstlichkeiten locken.

Mit dem Frühling beginnt dann nämlich die Spargel-Saison und aus Niedersachsen kommt bekanntlich der allerbeste Spargel. Regional möchte ich das lieber nicht näher eingrenzen, damit könnte man sich Feinde fürs Leben machen. Der allerbeste Spargel kommt also aus dem Braunschweiger oder dem Hannoverschen Umland, aus der Lüneburger Heide oder dem Oldenburger Münsterland oder von der Mittelweser oder vielleicht auch aus irgendeiner anderen niedersächsischen Region, in jedem Fall aber aus Niedersachsen. Wer sich auf die Suche machen will, kann ja einmal 750 km auf der Niedersächsischen Spargelstraße kreuz und quer durch die Hauptanbaugebiete fahren und dabei verkosten.

Damit bin ich bei der nächsten Grundsatzfrage: Wie isst man den Spargel? Darauf gibt es die allerkreativsten Antworten, meine ist puristisch: Mit Butter-Sauce, rohem und gekochten Schinken und einem gut gezapften Bier. Sauce hollandaise, unterschiedliche Fleisch-Beilagen, feinste Weine – alles nicht mein Ding. Ich finde, der Spargel muss im Mittepunkt stehen und das bestimmt den Rest des Tellers.

Bei der Frage nach dem besten Nachtisch kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben: Erdbeeren und zwar in allen denkbaren Verarbeitungsformen. Auch in dieser Hinsicht bevorzuge ich übrigens die klassische Variante, also mit Vanille-Eis und gerne mit Schlagsahne.

Beim Schreiben dieser Begrüßung merke ich, wie mir allmählich das Wasser im Munde zusammenläuft, und dass ich vergessen habe zu sagen, auf welchen Höhepunkt ich mich denn am Freitag freue. Eine echte Überraschung wird das jetzt nicht mehr sein: Auf die Eröffnung der Spargelsaison in Nienburg/ Weser mit Spargelanstich, Bierfassanstich und natürlich vor allem den ersten Nienburger Spargel beim anschließenden Essen.