Zum anderen Teil war aber die Hannover-Messe „schuld“, die nach ihrem Abschluss von allen Seiten hoch gelobt worden ist. Das lag vor allem auch an der Internationalität: Zum ersten Mal waren mehr als die Hälfte aller Aussteller aus dem Ausland, sie kamen aus 65 Nationen. Aber auch die Besucher der Messe waren bunt gemischt, darunter besonders viele politische Delegationen.
Am Montag zum Beispiel hatte ich nacheinander das Vergnügen mit einem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission ( Maros Sefcovic, zuständig für Energie ), dem Chief-Minister der indischen Provinz Maharashtra Devendra Fadnavis, dem Gouverneur des russischen Distrikts Kaluga , Anatoli Artamonov, und dem Gouverneur von Wisconsin Scott Walker. So eine Konzentration von internationalen Kontakten gibt es für deutsche Ministerpräsidenten sonst wohl kein zweites Mal.
Für mich ist das nicht nur interessant, sondern auch höchst nützlich. Sich über die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Situation in ganz unterschiedlichen Teilen der Welt auszutauschen, trägt zum Verständnis bei und gibt oft auch Anregungen. Indien zum Beispiel setzt mit der neuen Regierung erkennbar sehr viel stärker auf wirtschaftliche Zusammenarbeit, als dies viele Jahre lang der Fall war. Das ist auch für viele niedersächsische Unternehmen interessant. In Russland sieht man den Ukraine-Konflikt ganz anders als im Westen, nämlich als Bedrohung der dortigen russisch-stämmigen Bevölkerung durch Rechtsextreme – das muss man bei der Beurteilung dieses Konflikts mindestens wissen. Und so ließen sich die Beispiele fortsetzen.
Es war also in vielerlei Hinsicht eine spannende Woche, mal schauen, was die nächste bringt.