Einer derjenigen Orte, die damals befreit wurden, war das Konzentrationslager Bergen-Belsen im Landkreis Celle. Dass Bergen-Belsen auch nach 70 Jahren überall auf der Welt ein Begriff ist, hängt nicht nur mit der Größe des KZ zusammen oder der Zahl der Opfer, sondern mit Bildern. Die britischen Befreier kamen mit Kameras und sie zeigten der ganzen Welt, was sie vorgefunden hatten.
Bergen-Belsen war vor allem in den letzten drei Kriegsmonaten die Hölle auf Erden. Mehr als 35.000 Menschen starben dort in diesem relativ kurzen Zeitraum an Krankheiten, Entbehrungen und Misshandlungen. Die britischen Soldaten fanden im wahrsten Sinne des Wortes Leichenberge vor und tausende von Menschen, die dem Tode näher waren als dem Leben. Ihre Bilder bewiesen vor aller Welt die Nazi-Gräuel – bis heute die schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte.
Dass muss man sich klarmachen, wenn sieben Jahrzehnte später viele Menschen meinen, nun sei es aber doch mal genug mit dem Gedenken. Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, dieser Teil der deutschen Geschichte hat die nachfolgenden Generationen mit einem schlimmen Erbe bedacht. Natürlich nicht in dem Sinne, dass die Jüngeren selbst mit Schuld beladen seien. Sehr wohl aber mit der Aufgabe, sich immer und immer wieder dem Unrecht zwischen 1933 und 1945 zu stellen, daran zu erinnern und darüber zu berichten. Und vor allem mit der Verpflichtung, nie wieder in Deutschland Unrecht zu dulden.
Bergen-Belsen ist eine Wunde, die sich niemals schließen wird und niemals schließen darf.