Die Eindrücke waren durchaus vielfältig, aber eines gilt überall: Ohne die Hilfsorganisationen und viele freiwillige Helferinnen und Helfer geht gar nichts.
Einige Beispiele gefällig?
- Am Montag besuchte ich unter anderem die Mackensen-Kaserne in Hildesheim, die in weniger als 24 Stunden betriebsbereit gemacht wurde. Möglich gemacht haben das der Arbeitersamariterbund und viele Partner , die mit einfachen Mitteln vieles möglich gemacht haben, z. B. ein Spielzimmer für Kinder und ein Sprechzimmer für den Kinderarzt. Begegnet bin ich dort aber auch Bürgerinnen und Bürger, die nicht ASB-Mitglieder sind, aber helfen wollten, etwa bei der Kinderbetreuung oder der Essensausgabe.
- Am Dienstag startete mein Tag morgens um sieben Uhr am Messe-Bahnhof in Laatzen bei Hannover. Dieser Bahnhof ist jetzt das Verteilzentrum für Flüchtlinge, die mit Sonderzügen aus Bayern nach Norddeutschland kommen. Das Rote Kreuz und die Bundeswehr sorgen für einen ruhigen, fast entspannten Ablauf – nach und nach werden die Flüchtlinge aus dem Zug zu den wartenden Bussen geleitet und verpflegt. Dazu tragen insbesondere auch die freiwilligen Sprachhelferinnen und – helfer bei, die auf viele Fragen eine Antwort geben. Es handelt sich dabei durchweg um Migranten oder ihre Kinder, die seit langem in Deutschland leben und arabisch so gut sprechen wie deutsch. Nach ihrem Einsatz am frühen Morgen gehen sie dann – ebenso wie die Mitglieder des DRK – zu ihrer Arbeit.
- Am Mittwoch besuchte ich eine Notunterkunft in Wolfsburg, ebenfalls in der Regie des DRK. Dort sind viele Menschen in einer Turnhalle untergebracht und werden vor allem auch von erkennbar rüstigen Rentnern betreut. Auf das Problem mancher anderer Helfer werde ich allerdings auch aufmerksam gemacht: Auch der geduldigste Arbeitgeber fragt sich nach einer Weile, wann sein Mitarbeiter wieder am Arbeitsplatz erscheint.
So viel steht fest: Ohne dieses beeindruckende Engagement wäre unser Aufnahmesystem schon kollabiert. Man kann den vielen Helferinnen und Helfern, ob sie Mitglieder einer Organisation sind oder nicht, gar nicht genug danken für ihren Einsatz. Und gleichzeitig drängt sich die Frage auf: Wie lange lässt sich das durchhalten, wenn gleichzeitig die Zugangszahlen stetig ansteigen? Mehr denn je ist mir nach den Erfahrungen dieser Tage deutlich, dass die Bundesregierung genau auf diese Frage eine plausible Antwort geben muss.