Die Stimmung im Lande

Seit dem Ende der Sommerferien erleben wir bewegte und bewegende Zeiten, gerade auch in Niedersachsen. Wohl selten war so viel in Bewegung wie in diesen Wochen und Monaten. Aber was genau meinen die Menschen in Niedersachsen? Wie ist die politische Stimmung? Der SPD-Landesverband wollte es etwas genauer wissen und hat beim Forschungsinstitut Forsa eine Umfrage mit mehr als 1000 Befragten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind sehr interessant - und sehr ermutigend.

Die größten Probleme in Niedersachsen? Da müssen die meisten nicht lange nachdenken: Die Flüchtlingsnot überragt alle anderen Themen bei weitem. Nicht weniger als 55 % nennen  dieses Thema, weit abgeschlagen dahinter erst die Bildungspolitik (17 %) und der VW-Skandal (13 %). Dabei sind die Niedersachsen mehrheitlich ebenso problembewusst wie aufnahmebereit: Dass die in diesem Jahr in Deutschland erwartete Gesamtzahl von 1 Million Flüchtlingen noch verkraftet werden kann, bestätigen nur 41 %, dagegen halten 56 % unser Land für überfordert. Bei  den SPD-Anhängern sind beide Auffassungen interessanterweise übrigens fast gleich stark. Und auch die Arbeit der Behörden wird kritisch gesehen: Dass sie mit dem Zuzug fertig werden, meinen bezogen auf den Bund nur 19%, beim Land 32%, dagegen bei den Kommunen starke 58%.

Persönlich bleiben die Niedersachsen trotz dieser skeptischen politischen Einschätzung offen. Nur die wenigsten können nennenswerte Veränderungen in ihrem Leben feststellen ( ca. 10 % ) und mit einem Flüchtlingsheim in der eigenen Nachbarschaft hätten 11 % große und weitere 17 % etwas Probleme, die ganz große Mehrheit aber hätte entweder wenige oder gar keine Probleme damit . Beide Erkenntnisse decken sich im Übrigen auch mit meinen persönliche Erfahrungen in den letzten Monaten.

Spannend ist natürlich immer die berühmte Sonntagsfrage: Was wäre, wenn in der nächsten Woche in Niedersachsen gewählt würde? Die Antwort ist aus meiner Sicht durchaus erfreulich: Rot-Grün hat unverändert das Vertrauen der Mehrheit, die SPD würde gestärkt (33 %) und die Zufriedenheit mit dem Ministerpräsidenten ist noch einmal deutlich gestiegen. Vielen Dank dafür – und da steigt doch gleich die Vorfreude auf die nächste Arbeitswoche …

Klar, Umfragen sind immer nur Momentaufnahmen, ihre Ergebnisse aufmerksam zur Kenntnis zu nehmen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, ist aber auch kein Fehler. Alles in allem scheinen wir in Niedersachsen auch unter schwierigen Bedingungen auf dem richtigen Kurs zu sein. Und auf diesem Weg machen wir dann auch weiter.