Buntes Treiben

Was mir am wenigsten fehlt, ist Langeweile. Die letzte Woche war dafür ein schönes Beispiel - so viele Erlebnisse und so viele Themen, dass ich am Wochenende selbst erst einmal überlegen muss, was alles so geschehen ist. Kleiner Eindruck gefällig?

Montag
Ein vergleichsweise ruhiger Tag: Gespräche in der Staatskanzlei, eine Veranstaltung über Investitionsförderung von NiedersachsenMetall und dann gegen Abend eine Fahrt nach Wolfsburg in Sachen VW.

Dienstag
Weser-Ems Teil 1: Die Landesregierung trifft sich in Leer und besucht das Maritime Kompetenzzentrum – wir sprechen über die Zukunft der Schifffahrt und "Green Shipping". Danach geht es in die Landwirtschaft und ich besuche Familie Schulte in Rhauderfehn, die als bester Milchwirtschaftsbetrieb die "Goldene Olga" gewonnen hat. Ein eindrucksvoller Hof mit sehr viel moderner Technik, aber die Milchbauern leiden im Moment sehr unter miserablen Preisen. Weiter nach Oldenburg: Nach einem Abstecher zu CEWE-Color (Fotobücher vom Allerfeinsten und vieles mehr) besuche ich die "Soko Kardio". Dieses Gespräch geht unter die Haut. In dieser Soko wird die wohl größte Mordserie in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg aufgeklärt, begangen durch einen Krankenhauspfleger. Die Beamtinnen und Beamten müssen viele Gräber öffnen, Leichen exhumieren, Angehörigengespräche führen. Ihre Arbeit verdient wirklich besonderen Respekt und Dank.

Mittwoch
Weser-Ems Teil 2: In Lohne ist eine Fabrik abgebrannt, Wirtschaftsminister Olaf Lies und ich führen Gespräche über die Zukunft der betroffenen vielen hundert Arbeitsplätze. Danach kommen viele schöne Eindrücke, ich besuche im Oldenburger Münsterland touristische Attraktionen und davon gibt es jede Menge. Und schließlich geht es noch einmal nach Ostfriesland. In Emden tagt die "Wachstumsregion Ems-Achse" und ich berichte über den Ausbau der dortigen Infrastruktur.

Donnerstag
Zuerst ein Treffen in Hannover mit einer Ärztegruppe aus Rotenburg. In dem Umfeld von Bothel gibt es eine deutliche Häufung von Krebserkrankungen und viele Menschen sind verständlicherweise besorgt. Mit den Ärztinnen und Ärzten spreche ich darüber, wie die Suche nach den Ursachsen fortgesetzt werden kann. Aus diesem Gespräch heraus flitze ich in das Auto und es geht nach Salzgitter zu einer Großkundgebung der IG Metall mit mehr als 4000 Stahlarbeiterinnen und -arbeitern. Staatlich subventionierte Stahlexporte aus China zu Dumpingpreisen und überzogene Pläne aus Brüssel zur CO2-Vermeidung stellen diese ganze Industrie vor große Probleme. Die Landesregierung ist seit etlichen Monaten in dieser Angelegenheit aktiv und wir unterstützen aktiv den Kampf für die Arbeitsplätze in dieser Industrie.

Freitag
Vormittags ein Besuch in der IGS Roderbruch in Hannover, wo sich die Schülerschaft sehr in der Flüchtlingshilfe engagiert – toll! Danach ein Abstecher nach Berlin zu einem Gespräch und abends ein Essen mit Jean Asselborn, dem Außenminister von Luxemburg. Er wird am nächsten Tag auf dem Parteitag der Niedersächsischen SPD in Braunschweig sprechen.

Samstag
… ist Landesparteitag in Braunschweig. Für die SPD insgesamt sind es ja bekanntlich durchaus schwierige Zeiten, aber die Niedersachsen-SPD präsentiert sich sehr geschlossen und klopft ihre Positionen fest. Das Motto des Parteitags ist nicht zufällig gewählt: "Zusammenhalt". Darum geht es derzeit vor allem in Europa und in der deutschen Gesellschaft. Mit mir ist der Parteitag sehr freundlich und wählt mich mit 94,6 % der Stimmen wieder als Landesvorsitzenden. Bei so einem Rückhalt macht die Arbeit gleich noch mehr Spaß.

Sonntag
Ich sitze am Schreibtisch, schreibe diese Kolumne und staune, was alles in eine Woche hineinpasst.