Teheran, Volkswagen, Obama

Was haben eine iranische Hauptstadt, ein Autounternehmen und der US-Präsident gemeinsam? Diese Namen stehen für Stationen meiner letzten Woche und eine umwälzende Entwicklung gleichermaßen.

Die Woche begann für mich in Teheran, wo ich das erste Mal gewesen bin. Nach dem Ende der Sanktionen gibt es wieder deutlich mehr Möglichkeiten der Zusammenarbeit – politisch, wirtschaftlich, wissenschaftlich. Ich habe ein faszinierendes, aber auch durchaus widersprüchliches Land kennengelernt, mit dem sich trotz aller Unterschiede weitere Gespräche und vielfältige Kontakte sicher lohnen, gerade auch wenn es um kontroverse Themen wie Rechtsstaat und Menschenrechte geht.

Volkswagen stand am Donnerstag und Freitag im Mittelpunkt. Seit dem Bekanntwerden des Diesel-Skandals im September 2015 befindet sich das wichtigste niedersächsische Unternehmen in einer Krise. Die Folgen sind weltweit spürbar und es wird sicherlich noch dauern, bis das Unternehmen wieder überall zu alter Stärke zurückgekehrt ist. Aber die Bewältigung des Skandals geht voran und ich bin zuversichtlich, dass im 2. Halbjahr wieder die Autos im Mittelpunkt stehen werden.

Am Sonntag ist dann US-Präsident Barack Obama nach Hannover gekommen, um die Hannover-Messe 2016 zu eröffnen. Damit wird natürlich auch die internationale Aufmerksamkeit auf diese Messe und die niedersächsische Landeshauptstadt gelenkt. Die Messe selbst ist aber auch für sich genommen ein Ereignis der besonderen Art. Hier ist. 2011 "Industrie 4.0" als Oberbegriff für die umfassende Digitalisierung der industriellen Produktion entstanden und dieses Thema ist seitdem in aller Munde als Mega-Trend für die Zukunft der Wirtschaft.

Teheran, Volkswagen, Obama – und wo ist der gemeinsame Nenner? Diese drei höchst unterschiedlichen Beispiele aus wenigen Tagen zeigen, wie groß die internationalen Verflechtungen inzwischen sind. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht und wer auf die Verhältnisse in Deutschland Einfluss nehmen will, muss die Entwicklung in anderen Teilen der Welt immer mit bedenken. "Global denken, lokal handeln", lautete eine Parole der Umweltbewegung vor etwa 20 Jahren. Das gilt inzwischen überall.