Daumen drücken für Hillary Clinton

In ein paar Stunden werden wir wissen, ob sie die erste US-Präsidentin oder er der nächste US-Präsident wird: Hillary Clinton oder Donald Trump. Das ist nicht nur der wichtigste Politik-Job der Welt, sondern in diesem Fall auch eine Entscheidung darüber, wie es weitergeht mit der politischen Kultur in der westlichen Welt.

So einen Wahlkampf hat es bis jetzt wohl noch nicht gegeben. Nicht nur wegen des Milliarden-Aufwandes, sondern vor allem wegen des konsequenten Verzichts auf eine sachliche Auseinandersetzung. Donald Trump ist in einer Hinsicht höchst ehrlich: Er vermittelt gar nicht erst den Anschein, als ob er Lösungen für Probleme hätte. Stattdessen hat er sich voll und ganz darauf konzentriert, Abneigungen und Vorurteile zu befördern und sich davon nach vorne treiben zu lassen. Er setzt auf Angst und Abgrenzung. Und in der persönlichen Auseinandersetzung mit seiner Kontrahentin war ihm jeder Schmutz recht und er hat reichlich damit geworfen.

Hillary Clinton ist dazu genau das Gegenteil. Man muss nicht alle ihre Positionen teilen, aber es geht ihr erkennbar um den Zusammenhalt der US-Gesellschaft, um Chancen für alle Gruppen und eine gemeinsame Zukunft. Und noch etwas unterscheidet sie fundamental von Trump: Sie weiß, worüber sie redet, und vermittelt nicht wie ihr Konkurrent den Eindruck, dass sei am Ende doch egal. Hätte ich eine Stimme bei diesen Wahlen, meine Entscheidung wäre eindeutig.

Aber es geht auch um mehr als nur die US-Präsidentschaftswahlen: Auch in Europa sind wir überall mit einer Welle von Rechtspopulismus konfrontiert, die auf die eine oder andere Weise dasselbe tut wie Donald Trump. Ein Erfolg bei den US-Wahlen würde diese Kräfte enorm beflügeln und Europa noch mehr unter Druck setzen. Mit ihrem Einsatz kämpft Hillary Clinton auch für die Werte, die uns in Europa und in Deutschland zusammenhalten. Drücken wir ihr also kräftig die Daumen!