Viele tausend Menschen in Niedersachsen haben nicht nur im ersten Enthusiasmus 2015 geholfen, sondern helfen auch heute noch bei der Integration in unsere Gesellschaft. Alleine in Niedersachsen dürften es viele zehntausend Menschen sein. Ist das nicht eine tolle Entwicklung?
Das Jahr 2016 wird sicher als das Jahr des Rechtspopulismus in Erinnerung bleiben. Ganze Bibliotheken und Clouds sind geschrieben worden, um über Unsicherheit, Bedenken und Ängste im Zusammenhang mit Zuwanderung zu berichten. Aber nach wie vor wird zu wenig informiert über die Mitmenschlichkeit und Solidarität, die Tag für Tag überall stattfindet, ganz selbstverständlich und ohne irgendein Aufheben davon zu machen.
Vor einem Jahr hat sich in Niedersachsen das Bündnis "Niedersachsen packt an" formiert, dem sich inzwischen fast alle großen Institutionen und Organisationen und auch viele Einzelpersonen angeschlossen haben. Das Bündnis hatte auf dem Höhepunkt der damaligen Krise drei Ziele: Gemeinsam Haltung zu zeigen für ein weltoffenes Niedersachsen, gemeinsam Konzepte für die Integration zu erarbeiten und vor allem auch gemeinsam die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe zu stärken. Zum einjährigen Geburtstag finden in allen Teilen unseres Landes 56 "Danke!"-Veranstaltungen statt, mit denen Flüchtlingshelferinnen und -helfer ein herzliches Dankeschön gesagt werden soll. Das haben sie mehr als verdient, finde ich.
Natürlich: In Sachen Integration ist noch sehr, sehr viel zu tun. Aber eines ist gelungen: In sehr vielen Fällen menschliche Beziehungen aufzubauen zwischen denen, die schon immer hier waren, und denen, die neu dazugekommen sind. Genau das ist aber die entscheidende Grundlage dafür, dass Integration gelingt.
Übrigens, kürzlich hat die Evangelische Kirche in Deutschland eine Umfrage in Auftrag gegeben, wie die Bevölkerung denn so denkt in Sachen Migration und Integration. Das Ergebnis war für uns in Niedersachsen erfreulich, denn in keinem anderen Bundesland sind die Bürger so gelassen und zuversichtlich, dass die Integration am Ende gelingen wird. Auch daran hat die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe einen großen Anteil.