Auf der langen Strecke

Manche meinen, Wahlkampf sei ein Sprint auf den letzten Metern vor dem Wahltermin. Meine bisherigen Erfahrungen sind ganz anders - Wahlkampf ist ein Ausdauersport mit einem Schlußspurt am Ende. Dann geht es um Mobilisierung, aber die Grundlagen für einen Wahlerfolg werden viel früher gelegt. Und deswegen bin ich kräftig unterwegs, auch wenn die Landtagswahlen in Niedersachsen erst am 14. Januar 2018 sind. Ein kleiner Ausschnitt aus der letzten Woche gefällig?

Montag
Mit Petra Emmerich-Kopatsch bin ich in Ihrem Wahlkreis am und im Harz unterwegs. Es geht von Lutter am Barenberg über Clausthal-Zellerfeld nach Seesen. Und nebenbei lerne ich eine Startup-Erfolgsgeschichte vom Feinsten kennen: In einem Keller haben zwei Assistenten von der TU Clausthal mal angefangen, Partikel zu vermessen, und heute ist die Firma Sympatec-System-Partikel-Technik weltweit Qualitätsführer.

Dienstag
Marcus Bosse hat mich eingeladen in seinen Wahlkreis im Braunschweigischen. Auch hier gibt es eine Überraschung: Unter dem SOS-Mütterzentrum in Salzgitter hätte ich mir manches vorgestellt, aber nicht eine Einrichtung, in der jeden Tag hunderte Menschen sind – ganz alte und ganz junge, In- und Ausländer in einer ausgesprochen lebendigen Atmosphäre. Dann folgen Besuche in einer Kita in Horenburg, bei der Feuerwehr in Schöppenstedt und der Infostelle Asse in Remlingen, dem Standort des größten deutschen Umweltdesasters. Tausende Fässer mit radioaktivem Inhalt sind dort in einem aufgegebenen Salzbergwerk versenkt worden und die Anlieger warten darauf, dass sie endlich herausgeholt werden.

Mittwoch
Dörte Liebetruth tritt bei den Landtagswahlen in Achim und Verden für die SPD an. Mit ihr geht’s in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, eine kommunale Beschäftigungsfirma und in das Verdener Krankenhaus. Der Sanierungsbedarf dort ist unübersehbar und zum Glück stehen derzeit die Aussichten gut für ein neues Bettenhaus.

Samstag
Heimspiel in meinem eigenen Wahlkreis in Hannover. Über 200 Mitglieder aus den fünf SPD-Ortsvereinen sind gekommen und nominieren Kerstin Tack und mich ein weiteres Mal als ihre Kandidaten für Bundestag und Landtag. Johannes Rau hat einmal gesagt, die Ortsvereine sollten die Wärmehalle für die Mandatsträger sein. So geht es mir an diesem Nachmittag. Dankeschön!

Nach diesem politischen Dauerlauf habe ich dann am Sonntag meinen ganz privaten gemacht, denn die Kondition muss stimmen bei einem solchen Programm und ich will in diesem Halbjahr alle 87 niedersächsischen Wahlkreise besuchen. Aber mir macht das Spaß – ich lerne auf diesen Touren jede Menge dazu. Und am Montag bin ich in Bramsche, Bersenbrück und Georgsmarienhütte…

Ich wünsche Euch ebenfalls eine bewegte Woche!